Eine zweistündige Bootsfahrt trennt mich noch von der Karibik. Vorbei
am Castillo de San Felipe, durch steile Schluchten, die Wände üppig grün, die
Luft erfüllt vom Gesang tropischer Vögel, die ich auch in den Bäumen erspähe. Thermalquellen,
teure Villen, palmgedeckten Hütten, Fischerboote, Yachten. Die Gegensätze des
Landes im Schnelldurchlauf.
Livingston selbst ist komplett vom nationalen Straßennetz
abgeschieden und wird vor allem durch die Garifuna geprägt, die schwarzen
Kariben, Nachfahren versklavter Afrikaner. Mit Ausnahme von Kokosnüssen und
Fisch wird alles auf dem Wasserweg in die Stadt transportiert. Hier
spricht man viel Englisch, so wie im benachbarten Belize, und die gesamte Kultur ist
eine Mischung afrikanischer, indigener und europäischer Einflüsse. An jeder
Ecke wollen mir Rastafaries ihre Zöpfchen aufschwatzen, nach viel Fahrtwind und
dem Salz in der Luft fehlt mir dazu aber eh nicht mehr viel. Stattdessen lasse mich lieber von Angel in seinem Tuk Tuk an den
Strand fahren.
Er gibt mir seine Nummer, wenn ich später zurück möchte, und
verschwindet wieder. Es ist schon ein wenig unheimlich, wild und schmutzig,
irgendwie aber auch schön. Eine Weile stromer ich unter den Kokusnusspalmen
entlang und finde schließlich das Häuschen am Steg mit einer Hängematte, in der ich
meinen Mittagsburrito essen kann.
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