Donnerstag, 28. April 2016

Abschied


Mit Ententanz (ja ich bin das Huhn), Obstsalat und einem Stapel Liebesbriefe wurde mir der Abschied von Guatemala nun doch ein wenig schwer gemacht. Wer erwartet, dass einem ein 4 jähriger ins Ohr flüstert, man solle gut auf sich aufpassen? 
Ich habe neulich ein Interview mit einer anderen Freiwilligen gelesen, was es ziemlich gut beschreibt: „My life has been changed more than theirs.“ Ich war 4 Monate lang der Exot, der Außenseiter, wurde ständig nur auf meine Herkunft reduziert. Mir wurde mit Skepsis begegnet, ich wurde auf Vorurteile reduziert, nicht auf Augenhöhe behandelt. Nie habe ich ganz dazugehört, überall fiel ich schlagartig auf. Stand unfreiwillig quasi ständig im Mittelpunkt. Spürte, wie die Blicke mir folgten, egal wo ich war. Das Getuschel hinter meinem Rücken. Ich denke, das sind sehr wertvolle Erfahrungen. Genauso wie zu sehen, wie andere leben. Was ich habe. Wie gut es mir geht. Und wie gut es einem gehen kann, selbst wenn man weniger hat. Weil es im Leben auch auf anderes ankommt.  


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