Donnerstag, 21. April 2016

Hinsehen


Und es geht weiter, morgens kurz nach 6 Abfahrt zu den Außenprojekten. Ich kenn es schon, trotzdem überrumpelt es mich. Eine Witwe mit 6 Kindern, das Kleinste noch im Tragetuch. Dazu eine debile taube Oma. Das tägliche Frühstück in der Schule sichert immerhin eine Mahlzeit, Brot oder Eier könne sie den Kindern nicht geben. Manchmal bekäme sie im Dorfladen einige Tortillas geschenkt. Ich habe das Gefühl, mich mit der Zeit nicht an die Armut zu gewöhnen, sondern gegenteilig immer weniger zu ertragen. Die leuchtenden Farben und die überwältigende Schönheit der Natur täuschen allzu schnell über das Elend hinweg. Auf den zweiten, dritten, vierten Blick erwischt es einen dafür umso stärker.     


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